Nha Trang - Endlich wieder Meeresluft
Nha Trang - Zwischenstopp vor Saigon
Nha Trang (ausgesprochen in etwa Nja Tschang mit weichem sch) war ein mehr oder minder kurzfristig von uns eingeplanter Zwischenstopp vor Saigon. Das Meer fehlte uns mittlerweile sehr und Nha Trang galt in Vietnam als beliebtes Ziel fuer Badeurlauber. Reike meinte, in Nha Trang fuehlte er sich erstmals vollends routiniert mit den Umstaenden, welche die Ankunft in eine neuer Stadt an diesem Ende der Welt fuer uns Backpacker bedeutete. In unserem Lonely Planet verschafften wir uns noch vor Ankunft im Zug einen groben Ueberblick ueber die Stadt, ihren Aufbau, die Uebernachtungsmoeglichkeiten etc. Wir beschlossen auch, dass uns die nervigen Fahrer- und Verkaeuferherrschaaren, die wie Geier auf den Haufen Touris einpickten, welche jeder neu einfahrende Zug ausspucken wuerde, nicht die Laune verderben sollten. Ein dicht mit Hostels bestueckter Stadtteil schien in Fussmarschreichweite vom Bahnhof und so hielten wir mit zwei bis drei Dutzend TukTuk-Fahrern seichte Konversation auf frisch gelerntem Vietnamesisch, was sich im wesentlichen auf "Kong gammon, die boh!" beschraenkte. Das bedeutet: Nein danke, ich/wir gehe(n)! Zu unserem Erstaunen waren die TukTuk-Jungs hoch entzueckt, dass Farangs etwas auf ihrer Sprache sagten. Wir ernten daher ein Laecheln nach dem anderen, das uebliche, minutenlange Abwimmelprozedere blieb aus und unsere Laune stieg nochmals.
Unsere Ansprueche an ein Zimmer waren auch diesmal begrenzt auf ein sauberes Bett mit sauberem Bad zu moeglichst niedrigem Preis, und so begnuegten wir uns recht bald mit einem doppelten Doppelzimmer zum einfachen Preis ohne Charm. Wie immer zogen wir bei Betreten der Haeuser unsere Schuhe aus. Dies nicht zu tun bedeutet in den meisten Faellen hier in Suedostasien eine grobe Beleidigung. Unsere Boots auszuziehen (erst nach Ablegen unserer schweren Rucksaecke schluepfen wir in der Regel in die luftigen FlipFlops) erntet wiederum regelmaessig Schmunzler ueber die Fussmode von uns Farangs. Den Abend liessen wir mit einem Spaziergang zum nahen Strand ausklingen. Endlich! Das erste mal Meer seit zu Hause. Klare tuerkise See, auf den weissen Palmenstrand zuschaeumend. Mit dem Strand in Warnemuende konnte der Sand zwar erwartungsgemaess nicht mithalten, die Kulisse war dennoch traumhaft. Und so beobachteten wir bis zum Sonnenuntergang Einheimische und Urlauber, die entgegen der Brandungsstroemung viel zu unentschlossen vergeblich versuchten, ueber die erste Welle hinaus ins Wasser zu gelangen.
Tauchplaene
Auf unserem Rueckweg ins Zimmer machten wir spontan an einem Tauchshop Halt. Von dem deutschstaemmigen Tauchlehrer Jens liessen wir uns das Ausbildungsprinzip zum Taucher erklaeren, mit dessen Scheinerlangung wir bereits in Deutschland liebaeugelten. Die Vorstellung, nicht viermal Neptunschwimmhalle und einmal Ostsee, sondern zweimal Pool und dreimal offenes, glasklares tropisches Meer zu besseren als den heimischen Preisen, floesste uns beiden jeweils einen Schwall vorfreudiger Begeisterung ein, den wir auch die naechsten Wochen nicht mehr ablegen sollten. Wir wussten jedoch, unser Ticket nach Saigon fuer die Nacht darauf war bereits gekauft.
Cocktailparty
Es war ein Tag vor Reikes Geburtstag uns so beschlossen wir, erstmals waehrend unserer Weltreise die lokalen Cocktailqualitaeten unter die Lupe zu nehmen. "Mhh, lecker!", meinte Anne mit einem Schmunzeln zu Reike. Der allerdings war beschaeftigt, seine just entgleisten Gesichtszuege wieder auf Kurs zu bringen. Brausepulver mit Sirup und Sprite, das ganze bei knapp unter 30 Grad weil Eis nicht auf unserer persoenlichen Speisekarte stand. "Ja, mhh, lecker!", entgegnete Reike. Das verirrte Treiben einer fetten Ratte unter den Tischen der Gaeste lenkte uns gluecklicherweise hin und wieder vom Geschmack der Drinks ab. Schmunzelnd sprachen wir uns gegenseitig Mut zu, bis nur noch der Niedeschlag aus Zucker im Glas war.
Bootsausflug aufs Suedchinesische Meer
Fuer den naechsten Tag nahmen wir uns einen Bootsausflug vor, um unserem Zwischenstopp an einer Stadt am Meer auch die beabsichtigte Urlaubswirkung abzuringen. Urlaub vom Urlaub. Bei diesem Gedanken muss man schon schmunzeln, sich langfristig aber ebenso seine Kraefte einteilen. Am Morgen des 23. Maerz brachte uns ein Kleinbus zum Boot, das uns hinauf aufs Suedchinesische Meer nahm. In dem Paket war der Besuch von drei Inseln vor der Kueste von Nha Trangs, einem Aquariums sowie einem schwimmenden Fischerdorf inbegriffen. Wir konnten uns noch nicht allzuviel darunter vorstellen. Es war ein bewoelkter, dennoch freundlicher Tag bei milden 25 Grad Celsius. Das Wasser war sehr klar und Reike packte die erste Gelegenheit bei Schopfe, um sich selbst mit komplettem Schnorchelset ins Meer zu verfrachten. Auch ohne staendig beschlagene Taucherbrille war klar, dass die Unterwasserwelt hier kaum an unsere Eindruecke von Mallorca heranreichen wuerden. Um so bunter ging es auf Deck zu. Die eine Haelfte der Crew baute Schlagzeug, Gitarre und Mikrofon auf, um zum hier so beliebten Karaoke anzustimmen, waehrend in der Kombuese die andere Crewhaelfte aus Drachenfrucht, Sternfrucht, Annanas, Wasserapfel und Co ein fruchtiges Erfrischungsbueffet vorbereiteten. Von der Stimmung des singenden und tanzenden Kapitaens - einem Entertainer vor dem Herren - angesteckt, schunkelte bald das ganze Schiff und Anne und Reike liessen es sich nicht nehmen "Postman" zur Livebegleitung zum Besten zu geben.
Quynh und Nik
Das Mic gaben wir direkt weiter an Quynh und Nik, einem deutschen Paerchen, das ebenso Urlaub machte. Wir verstanden uns sofort sehr gut, kamen ins Schnattern und verabredeten uns fuer spaeter zum "Suessigkeiten essen". Quynh besuchte ihre Familie in Vietnam, die sich dort zu einer Hochzeit einfand. Es war klasse, denn sie verriet uns viel Spannendes ueber das Leben und die Kultur in Vietnam und loeste so manche unserer Fragen auf. Das Suessigkeiten essen muss man sich folgender Massen vorstellen: In vielen vielen Toepfchen werden verschiedenste suesse Suppen aus wilden Zusammenstellungen von Kokusmilch, Mungobohnen, Reismehl, Suesskartoffeln und allerhand buntem gallertartigem Allerlei gebraut und anschliessen - nach eigenen Wuenschen gemischt - in Bechern aufgefuellt mit mit zerstossenem Eis und Kokusmilch serviert.
Geduscht und gestriegelt trafen wir die beiden sowie Cousinen und Freunde von Quynh spaeter auf einem Nachtmarkt. Wir erzaehlten ueber unsere Plaene, nach Saigon weiterzureisen und voellig ueberraschend boten sie uns an, sie dort fuer eine Nacht oder so zu besuchen, uns gemeinsam Saigon anzuschauen. Also tauschten wir Nummer und Homepagename aus. Anne und Nik bestaunten eine weitere Gemeinsamkeit. Ihren bestialischen Sonnenbrand. Sie hatten einen aehnlichen Hauttyp, und obwohl der Zeitraum zwischen dem ueberraschenden durch die Wolken Brechen der Sonne und der schuetzenden Kombi aus Sunblocker und Kleidung nur Minuten dauerte, sahen beide wie Schattenmorellen aus, die etwas hoeher hingen, als die Arme der Kinder in spaeten Sommern reichen: Knallrot. Der Abend klang bei Suppe nahe dem Bahnhof aus, zu dem uns unsere neuen Freunde per Moped brachten, bevor sich kurz vor Mitternacht unser Zug nach Saigon mit Stoenen und Pfeifen auf Gleis 4C schob. Ein maechtig schoener Abend! Und ein toller Geburtstag.
Nha Trang (ausgesprochen in etwa Nja Tschang mit weichem sch) war ein mehr oder minder kurzfristig von uns eingeplanter Zwischenstopp vor Saigon. Das Meer fehlte uns mittlerweile sehr und Nha Trang galt in Vietnam als beliebtes Ziel fuer Badeurlauber. Reike meinte, in Nha Trang fuehlte er sich erstmals vollends routiniert mit den Umstaenden, welche die Ankunft in eine neuer Stadt an diesem Ende der Welt fuer uns Backpacker bedeutete. In unserem Lonely Planet verschafften wir uns noch vor Ankunft im Zug einen groben Ueberblick ueber die Stadt, ihren Aufbau, die Uebernachtungsmoeglichkeiten etc. Wir beschlossen auch, dass uns die nervigen Fahrer- und Verkaeuferherrschaaren, die wie Geier auf den Haufen Touris einpickten, welche jeder neu einfahrende Zug ausspucken wuerde, nicht die Laune verderben sollten. Ein dicht mit Hostels bestueckter Stadtteil schien in Fussmarschreichweite vom Bahnhof und so hielten wir mit zwei bis drei Dutzend TukTuk-Fahrern seichte Konversation auf frisch gelerntem Vietnamesisch, was sich im wesentlichen auf "Kong gammon, die boh!" beschraenkte. Das bedeutet: Nein danke, ich/wir gehe(n)! Zu unserem Erstaunen waren die TukTuk-Jungs hoch entzueckt, dass Farangs etwas auf ihrer Sprache sagten. Wir ernten daher ein Laecheln nach dem anderen, das uebliche, minutenlange Abwimmelprozedere blieb aus und unsere Laune stieg nochmals.
Unsere Ansprueche an ein Zimmer waren auch diesmal begrenzt auf ein sauberes Bett mit sauberem Bad zu moeglichst niedrigem Preis, und so begnuegten wir uns recht bald mit einem doppelten Doppelzimmer zum einfachen Preis ohne Charm. Wie immer zogen wir bei Betreten der Haeuser unsere Schuhe aus. Dies nicht zu tun bedeutet in den meisten Faellen hier in Suedostasien eine grobe Beleidigung. Unsere Boots auszuziehen (erst nach Ablegen unserer schweren Rucksaecke schluepfen wir in der Regel in die luftigen FlipFlops) erntet wiederum regelmaessig Schmunzler ueber die Fussmode von uns Farangs. Den Abend liessen wir mit einem Spaziergang zum nahen Strand ausklingen. Endlich! Das erste mal Meer seit zu Hause. Klare tuerkise See, auf den weissen Palmenstrand zuschaeumend. Mit dem Strand in Warnemuende konnte der Sand zwar erwartungsgemaess nicht mithalten, die Kulisse war dennoch traumhaft. Und so beobachteten wir bis zum Sonnenuntergang Einheimische und Urlauber, die entgegen der Brandungsstroemung viel zu unentschlossen vergeblich versuchten, ueber die erste Welle hinaus ins Wasser zu gelangen.
Tauchplaene
Auf unserem Rueckweg ins Zimmer machten wir spontan an einem Tauchshop Halt. Von dem deutschstaemmigen Tauchlehrer Jens liessen wir uns das Ausbildungsprinzip zum Taucher erklaeren, mit dessen Scheinerlangung wir bereits in Deutschland liebaeugelten. Die Vorstellung, nicht viermal Neptunschwimmhalle und einmal Ostsee, sondern zweimal Pool und dreimal offenes, glasklares tropisches Meer zu besseren als den heimischen Preisen, floesste uns beiden jeweils einen Schwall vorfreudiger Begeisterung ein, den wir auch die naechsten Wochen nicht mehr ablegen sollten. Wir wussten jedoch, unser Ticket nach Saigon fuer die Nacht darauf war bereits gekauft.
Cocktailparty
Es war ein Tag vor Reikes Geburtstag uns so beschlossen wir, erstmals waehrend unserer Weltreise die lokalen Cocktailqualitaeten unter die Lupe zu nehmen. "Mhh, lecker!", meinte Anne mit einem Schmunzeln zu Reike. Der allerdings war beschaeftigt, seine just entgleisten Gesichtszuege wieder auf Kurs zu bringen. Brausepulver mit Sirup und Sprite, das ganze bei knapp unter 30 Grad weil Eis nicht auf unserer persoenlichen Speisekarte stand. "Ja, mhh, lecker!", entgegnete Reike. Das verirrte Treiben einer fetten Ratte unter den Tischen der Gaeste lenkte uns gluecklicherweise hin und wieder vom Geschmack der Drinks ab. Schmunzelnd sprachen wir uns gegenseitig Mut zu, bis nur noch der Niedeschlag aus Zucker im Glas war.
Bootsausflug aufs Suedchinesische Meer
Fuer den naechsten Tag nahmen wir uns einen Bootsausflug vor, um unserem Zwischenstopp an einer Stadt am Meer auch die beabsichtigte Urlaubswirkung abzuringen. Urlaub vom Urlaub. Bei diesem Gedanken muss man schon schmunzeln, sich langfristig aber ebenso seine Kraefte einteilen. Am Morgen des 23. Maerz brachte uns ein Kleinbus zum Boot, das uns hinauf aufs Suedchinesische Meer nahm. In dem Paket war der Besuch von drei Inseln vor der Kueste von Nha Trangs, einem Aquariums sowie einem schwimmenden Fischerdorf inbegriffen. Wir konnten uns noch nicht allzuviel darunter vorstellen. Es war ein bewoelkter, dennoch freundlicher Tag bei milden 25 Grad Celsius. Das Wasser war sehr klar und Reike packte die erste Gelegenheit bei Schopfe, um sich selbst mit komplettem Schnorchelset ins Meer zu verfrachten. Auch ohne staendig beschlagene Taucherbrille war klar, dass die Unterwasserwelt hier kaum an unsere Eindruecke von Mallorca heranreichen wuerden. Um so bunter ging es auf Deck zu. Die eine Haelfte der Crew baute Schlagzeug, Gitarre und Mikrofon auf, um zum hier so beliebten Karaoke anzustimmen, waehrend in der Kombuese die andere Crewhaelfte aus Drachenfrucht, Sternfrucht, Annanas, Wasserapfel und Co ein fruchtiges Erfrischungsbueffet vorbereiteten. Von der Stimmung des singenden und tanzenden Kapitaens - einem Entertainer vor dem Herren - angesteckt, schunkelte bald das ganze Schiff und Anne und Reike liessen es sich nicht nehmen "Postman" zur Livebegleitung zum Besten zu geben.
Quynh und Nik
Das Mic gaben wir direkt weiter an Quynh und Nik, einem deutschen Paerchen, das ebenso Urlaub machte. Wir verstanden uns sofort sehr gut, kamen ins Schnattern und verabredeten uns fuer spaeter zum "Suessigkeiten essen". Quynh besuchte ihre Familie in Vietnam, die sich dort zu einer Hochzeit einfand. Es war klasse, denn sie verriet uns viel Spannendes ueber das Leben und die Kultur in Vietnam und loeste so manche unserer Fragen auf. Das Suessigkeiten essen muss man sich folgender Massen vorstellen: In vielen vielen Toepfchen werden verschiedenste suesse Suppen aus wilden Zusammenstellungen von Kokusmilch, Mungobohnen, Reismehl, Suesskartoffeln und allerhand buntem gallertartigem Allerlei gebraut und anschliessen - nach eigenen Wuenschen gemischt - in Bechern aufgefuellt mit mit zerstossenem Eis und Kokusmilch serviert.
Geduscht und gestriegelt trafen wir die beiden sowie Cousinen und Freunde von Quynh spaeter auf einem Nachtmarkt. Wir erzaehlten ueber unsere Plaene, nach Saigon weiterzureisen und voellig ueberraschend boten sie uns an, sie dort fuer eine Nacht oder so zu besuchen, uns gemeinsam Saigon anzuschauen. Also tauschten wir Nummer und Homepagename aus. Anne und Nik bestaunten eine weitere Gemeinsamkeit. Ihren bestialischen Sonnenbrand. Sie hatten einen aehnlichen Hauttyp, und obwohl der Zeitraum zwischen dem ueberraschenden durch die Wolken Brechen der Sonne und der schuetzenden Kombi aus Sunblocker und Kleidung nur Minuten dauerte, sahen beide wie Schattenmorellen aus, die etwas hoeher hingen, als die Arme der Kinder in spaeten Sommern reichen: Knallrot. Der Abend klang bei Suppe nahe dem Bahnhof aus, zu dem uns unsere neuen Freunde per Moped brachten, bevor sich kurz vor Mitternacht unser Zug nach Saigon mit Stoenen und Pfeifen auf Gleis 4C schob. Ein maechtig schoener Abend! Und ein toller Geburtstag.
Labels: Bootsausflug, Geburtstag, Nha Trang, Nik, Quynh, Saigon, Schnorcheln, Suedchinesisches Meer, Suessigkeiten, Vietnam
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