Tagebuch

09 April 2007

Fahrt nach Koh Tao


Am naechsten Morgen gings schon weiter Richtung Sueden. Unser Ziel war die Taucherinsel Koh Thao, von der wir schon so viel gehoert hatten. Nachdem wir den letzten Monat zum grossen Teil auf staubigen Strassen unterwegs waren, zauberte uns der Gedanke an eine Woche Strandurlaub ein fettes Grinsen auf die Gesichter.
Die Fruehstueckskarte im Jelly Frog wirkte wie ein Magnet auf uns und so mussten wir erstmal die halbe Karte rauf und runterschlemmen bis wir endlich aufbrachen. Natuerlich mit einem Lunchpaket unterm Arm, denn mit Grummelhunger ist nicht zu spassen.

Bus nach Rachaburi
Den ersten Teil der Strecke wollten wir mit dem Local Bus bis nach Rachaburi zuruecklegen. Die Bushaltestelle lag 10 TukTuk-Minuten vom Hotel entfernt und so schnappten wir uns den Fahrer, der den besten Preis bot und brausten los. Das Moped mit dem selbstgebastelten Beiwagen hatte ganz schoen zu kaempfen um uns vier, Reike und Anne und die beiden Mopsrucksaecke zu befoerdern. Wir legten die Rucksaecke nicht ab, da es immer anstrengender ist, sie erneut wieder aufzuhiefen, als sich einfach zusammen mit dem Rucksack hinzusetzen. Aber der TukTuk Fahrer wedelte mit den Armen... der Schwerpunkt des Gefaehrts war bedenklich verschoben, natuerlich nicht ins Positive und so hielt er an und legte unsere Gepaeckstuecke dichter an die kleine Rennmaschine, damit wir nicht allesamt in der naechsten Kurve umkippen wuerden.
Der Bus war nicht allzu voll und nach knappen 2 Stunden erreichten wir bereits unser Zwischenziel Rachaburi.

Zugfahrt nach Chumphon
Der Busfahrer scheuchte uns an einer Kreuzung hektisch aus dem Bus und sagte etwas wie...der Bahnhof ist da hinten... Da standen wir also am Stadtrand halb im Nirgendwo und eine freundliche Frau fragte auf Englisch, ob sie uns helfen koenne. Sie war Englischlehrerin und das traf sich gut. Der Bahnhof war 15 Minuten Fussmarsch entfernt und wir gingen die lange Strasse entlang in der gluehenden Sonne. Ein Wasser musste her, natuerlich bot der Verkaeufer es fuer den doppelten Preis an, wie ueblich..aber die Touripreise zogen bei uns ja schon lange nicht mehr. Der Zug nach Chumphon sollte nach Plan Punkt 4 Uhr fahren. Wir rechneten und kamen zu dem Schluss, dass die Nachtfaehre um Mitternacht eigentlich noch zu erwischen ist. Das waeren 2 Fliegen mit einer Klappe... kein Hotelzimmer bezahlen muessen und im Morgengrauen waeren wir bereits auf KohTao. Der Zug verspaetete sich.

Wir waren fasziniert von den Reisfeldern und den Arbeitern mit den Spitzhueten und diesem schoenen Land, das am Zugfenster vorbeischnellte. Das Zugfahren war eine willkommene Abwechslung zum Bus und das angenehme rythmische Geraeusch, verursacht durch die Schweissnaehte der Gleisstuecke, liess uns bald ein wenig einschlummern.

TukTuk Mafia
Der Zug rollte halb elf im Bahnhof von Chumphon ein. Klasse, dachten wir, das schaffen wir noch. Ein netter Einheimischer auf der Sitzbank gegenueber hatte uns bereits gesagt, das wir ein TukTuk zur Ablegestelle nehemen muessten, die 8 km vor der Stadt liegt. Etwa 50 Baht, sagte er. Die TukTukfahrer lauerten schon, die Angebote waren aber mehr als laecherlich. 150 Baht war ihr letztes Angebot, das konnten wir nicht auf uns sitzenlassen und verliessen die dickbaeuchigen Schlitzohren um uns auf die Hauptstrasse zu begeben. Es war fast Mitternacht und kein TukTuk in Sicht. Wir standen unter Zeitdruck... und da kam er, unser Retter. Auf einem Fahrrad. 60 Baht und wir sollten warten, er hole sein TukTuk und dann ginge es los. Er versicherte, das wir es noch schaffen wuerden, wir hatten noch 10 Minuten.

Super TukTuk
Als er um die Ecke bog, trauten wir unseren Augen nicht. Ein grell schimmerndes Irgendwas mit lauter Musik fuhr auf uns zu. Sein TukTuk schoss wirklich den Vogel ab. DVD Player war an Bord und die Miniboxen beschallten uns mit thailaendischen Technoklaengen. Es gab ein gerahmtes Foto von den Koenigen der Welt und einen Ventilator. Er habe viele CD´s an Bord, wir sollten uns was aussuchen. Die Luftschlangen und Plasteblumen hingen uns halb ins Gesicht... aber das war mit Abstand die beste TukTuk Fahrt unsere Reise. Die Uhr schlug 12 und wir waren noch nicht am Pier. Die Hoffnung stirbt zuletzt und unsere Haengeohren schliffen auf dem Boden als wir die Faehre auslaufen sahen und die Ruecklichter im Dunkel der Nacht verschwanden. Na super,und nun? Zum Glueck gab es da ein Hotel am Pier, wohl fuer die, die genau wie wir ihr Faehre verpassten. Das Zimmer kostete uns 300 Baht und die schnellere Faehre am Morgen ebenfalls das Doppelte im Vergleich zu Nachtfaehre. Aber obwohl wir massig dazubezahlen mussten, freuten wir uns dennoch darueber, den TukTuk Schlitzohren am Bahnhof nicht auf den Leim gegangen zu sein.

Faehre nach Koh Tao
Die Faehre legte um halb sieben ab und wir stopften unser Moskitonetz noch schnell in den Rucksack bevors losging. Hinter dem Hotel gab es einen schoenen Bananenwald, durch den Reike noch einen morgendlichen Stroepergang machen wollte. Aber der Regen machte uns einen Strich durch die Rechnung. Es goss wie aus Eimern und so schnell der Regen gekommen war, so schnell ging er auch wieder und wurde abgeloest von einer warmen Morgensonne. Die Faehre war modern, hatte sogar Klimaanlage, das war allerdings nicht sehr angenehm um sieben Uhr morgens und so holten wir uns unsere Pullis aus den Rucksaecken und vergruben die Gesichter in einem guten Buch.

Koh Tao lag vor uns und das Meer glitzerte. Alles sah einfach nach Sommer-Sonne-Urlaub aus... wir waren so gespannt. Denn nun wuerden wir endlich Tauchen lernen.

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